Die Frankfurter Psychoanalytische Freitagsrunde geht weiter
Die Themenreihe „Psychoanalyse und Identität“ ab Herbst/Winter 2019/20 unter neuer Leitung
Vor 28 Jahren rief der Kelkheimer Psychologe und Politologe Dr. Udo Künzel die „Frankfurter Psychoanalytische Freitagsrunde“ an der Volkshochschule Frankfurt ins Leben. Mit unermüdlichem Engagement widmete er sich der Aufgabe, Interessenten aus allen gesellschaftlichen Bereichen der Stadt mit der Psychoanalyse bekannt zu machen und einen offenen und regen Austausch mit anerkannten Fachreferent/-innen zu ermöglichen. Leider ist er in diesem Jahr unerwartet und viel zu früh verstorben.
Jährlich zwei Themenreihen
Der mittlerweile auch Gruppenpsychoanalytiker (D3G) gewordene Dr. Udo Künzel führte jährlich zwei Vortragsreihen zu einem ausgewählten Thema durch, wozu er stets namhafte Psychoanalytiker/-innen und Psychotherapeut/-innen gewinnen konnte. Einige Beispiele aus der breiten Palette spannender Themen: „Die Entwicklung der Psychotherapie in der ehemaligen DDR unter besonderer Berücksichtigung der Psychoanalyserezeption“ (1991), „Psychoanalyse und Tod (1995), „Psychoanalyse und Interkulturalität“ (1998), „Psychoanalyse und Kleinkindforschung“(1998,2005), „Psychoanalyse und Psychosenpsychotherapie“ (2009), „Psychoanalyse und Despression bei Kindern und Jugendlichen“(2012) und „In memoriam Stavros Mentzos"(2017). Alle fünf Jahre gab es eine Reihe zum Thema: „Neue Entwicklungen in der Psychoanalyse“.
Die Frankfurter Psychoanalytische Freitagsrunde geht weiter
Herr Dr. Udo Künzel etablierte damit eine Instituts- und gruppenübergreifende, stets hochaktuelle und äußerst informative und anregende Veranstaltungsreihe, die viele Interessenten anzog. Um dieses außerordentliche Projekt fortzuführen, sind Psychoanalytikerinnen aus dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut (FPI) dankenswerterweise rasch eingesprungen und haben kommissarisch die Aufgabe übernommen, die Reihe für das Wintersemester einzurichten.
Aktuelle Themenreihe „Psychoanalyse und Identität“
Die neue Themenreihe im Herbst/Winter 2019/20 befasst sich mit „Psychoanalyse und Identität“ und fragt, was wir eigentlich meinen, wenn wir von „Identität“ sprechen? Was bestimmt unser Gefühl von Identität? Wie verändert sich unsere Identität im Lebenslauf? Welche individuellen und gesellschaftlichen Veränderungen stellen unser Identitätsgefühl in Frage, erschüttern es oder bereichern es? Wie wirken sich verändernde oder auflösende familiäre Strukturen, das Internet, mediale Selbstinszenierungen aus, wie die Freiheit und scheinbare Beliebigkeit der Definition des eigenen Geschlechts, wie die anhaltenden Migrationsbewegungen in der globalisierten Welt? Aus Psychoanalytischer Perspektive fragen wir nach den Grundlagen menschlicher Identität mit den Chancen und Risiken ihrer Entwicklung.
Die Themenabende im Überblick
Veranstaltungsort: Volkshochschule Frankfurt a.M., Sonnemannstraße 13, 60314 Frankfurt a.M.
Kosten: jeweils € 12; die Teilnahme ist auch ohne Voranmeldung über die Abendkasse möglich.
- Fr, 18. Okt. 2019, 19.45 - 22.00 Uhr
Psychoanalyse, Gesellschaft und Individuum im Wandel. In memoriam Dr. Udo Künzel: 28 Jahre Psychoanalytische Freitagsrunde Frankfurt. Rückblick und Zukunft
- Fr, 25. Okt. 2019, 19.45 - 22.00 Uhr
Autorität und Aggressivität der Väter. Über die Veränderungen der Vaterschaft
- Fr, 15. Nov. 2019, 19.45 - 22.00 Uhr
Zur Entwicklung der Geschlechtsidentität
- Fr, 22. Nov. 2019, 19.45 - 22.00 Uhr
Ich werde gesehen, also bin ich! Eine Identitätsformel der zeitgenössischen Mediengesellschaft
- Fr, 29. Nov. 2019, 19.45 - 22.00 Uhr
Multikulturelle Identität
- Fr, 06. Dez. 2019, 19.45 - 22.00 Uhr
Identitätsentwicklung im Alter
In Kooperation mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut und Referent/-innen.
Akkreditierung beantragt bei der LPPKJP (Hess. Psychotherapeutenkammer).
Kontakt
Christine Göllner
E-Mail: christine.goellner.vhs@stadt-frankfurt.de