Mehr als „nur“ ein Deutschkurs
EU-geförderte Kurse für Geflüchtete an der Frankfurter Volkshochschule
Seit Oktober 2015 und noch bis Juni 2018 bietet die VHS Frankfurt Kurse zur sprachlichen und kulturellen Erstorientierung für Geflüchtete an. Die Kurse werden vom Asyl-, Migrations- und Integrationsfond (AMIF) der EU zu 75 Prozent gefördert, weitere 25 Prozent trägt die Stadt Frankfurt.
In den Kursen werden in 300 Unterrichtsstunden themenorientiert erste Sprachkenntnisse vermittelt, die für das Leben in Deutschland notwendig sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Kennenlernen des Alltags in Frankfurt und der Orientierung im städtischen Umfeld, das sich die Teilnehmenden in der anderen Kultur neu erschließen müssen. Dies geschieht durch praxisnahen, handlungsorientierten Unterricht mit vielen Exkursionen. Neben der mündlichen Alltagskommunikation werden, falls notwendig, auch Kenntnisse in der lateinischen Schrift vermittelt.
Neben den Kursleitungen steht den Teilnehmenden in den AMIF-Kursen eine sozialpädagogische Fachkraft zur Seite. Sie begleitet den individuellen Lernprozess und unterstützt und berät bei der Orientierung in der Stadt, dem Kennenlernen von Institutionen und anderen wichtigen Anlaufstellen.
Drei Kirchengemeinden arbeiten mit dem Projekt zusammen, dort finden im Anschluss an die Kurse ein bis zweimal pro Woche Sprachcafés statt. Hier unterstützen Ehrenamtliche die Teilnehmenden bei den Hausaufgaben und machen Kommunikationsangebote. Die Ehrenamtlichen haben vor Beginn der Sprachcafés eine Einführungsveranstaltung besucht. Inhalte waren: Was macht professionellen Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht aus? Und wie können Ehrenamtliche die Teilnehmenden zusätzlich unterstützen?
Im Frühjahr 2016 wurden mehrere Fortbildungen für die Kursleitenden zum Thema Umgang mit Traumatisierung und interkulturelle Kompetenz durchgeführt. Weitere Fortbildungsveranstaltungen sind z.B: „Spielerisch Deutsch lernen“ und „Lernstrategien vermitteln“. Zudem gibt es eine Zusammenarbeit mit der Universität Marburg, die für alle Kursleitenden der VHS die Zusatzqualifikation für die Alphabetisierung an der VHS Frankfurt anbietet.
Kursteilnehmer in einem Projektkurs.
Für die Teilnehmenden gibt es im Projekt vier verschiedene Lerngruppen, um einen möglichst bedarfsgerechten Unterricht anbieten zu können: zwei verschiedene Lerngruppen für Lernende mit Alphabetisierungsbedarf, eine Gruppe für Zweitschriftlernende, also Lernende, die in einer anderen als der lateinischen Schrift alphabetisiert sind, sowie eine Gruppe mit langsamem Lerntempo. Bei allen alltagsrelevanten Fragen werden sie von einer sozialpädagogischen Beraterin unterstützt.
Zusätzlich gibt es regelmäßige Informationsveranstaltungen in den Hauptmuttersprachen der Teilnehmenden (Farsi, Arabisch, Tigrinja) zum Deutschkurssystem sowie zum Themenbereich Ausbildung und Beruf.
Bis zum Ende des Projekts im Juni 2018 werden über 40 Kurse durchgeführt sein, deren Teilnehmende aus aus Afghanistan, Eritrea, Äthiopien, Syrien, Pakistan, Somalia, dem Iran, Irak und weiteren Herkunftsländern kommen. Die Kurse richten sich an alle Geflüchteten, die Frankfurt zugewiesen sind.
Die nächsten Kurse starten Mitte August 2017.
Kontakt
Barbara Sommer, pädagogische Mitarbeiterin
E-Mail: barbara.sommer.vhs@stadt-frankfurt.de
Das Projekt der VHS im AMIF
Mit einem speziell auf die besondere Situation von Geflüchteten und Asylsuchenden zugeschnittenen Lern- und Unterstützungsangebot ist die Frankfurter Volkshochschule von Oktober 2015 bis Juni 2018 aktiv. Zusätzlich zu den bestehenden Deutschkursen werden als Projekt im Rahmen des AMIF (Asyl-, Migrations- und Integrationsfond der EU) Kurse zu „Erstorientierung und Deutschlernen“ angeboten.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.
Weitere Informationen zum Projekt AMIF finden Sie hier.