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40 Jahre Filmforum Höchst

News 40 Jahre Filmforum Höchst

Schule des Sehens: Das Filmforum Höchst feierte im Herbst 2015 sein 40jähriges Jubiläum

„Andere Filme anders zeigen“

Hervorgegangen aus dem VHS-Filmstudio begann das Filmforum im November 1975 seinen Spielbetrieb im Höchster Bildungs- und Kulturzentrum mit 35mm- und 16mm-Projektionen. Das Programm wurde von einem Filmkollektiv, wie es für die Filmclub- und kommunale Kinobewegung in den 1970er Jahren üblich war, zusammengestellt, organisiert und vorgeführt. Im Mittelpunkt stand die Idee der kommunalen Kinos, „andere Filme anders zu zeigen“, das „Kino zu einer Schule des Sehens“ zu machen.

Der Schwerpunkt lag auf dem jungen deutschen Film, auf New Hollywood, auf der Nouvelle Vague, kurz, auf dem europäischen und dem unabhängigen amerikanischen Film sowie auf der Filmgeschichte z.B. mit Filmen von Eisensten, dem deutschen „Filmexpressionismus“, dem italienischen Neorealismus oder der Geschichte des Dokumentarfilms etc. Bald kamen Filme zu gesellschaftspolitischen Themen oder zur internationalen Politik hinzu. Vermehrt wurden in diesem Zusammenhang auch lateinamerikanische Filme sowie Filme des afrikanischen Kontinents vorgestellt, was schließlich in die Gründung von Filmfestivals führte, die heute ein Charakteristikum des Filmforum-Programms sind, so z.B. „Africa Alive“, „Cuba im Film“, „Venezuela im Film“.

Immer häufiger wurden hessische, deutsche und internationale Filmschaffende eingeladen, das Gespräch mit dem Publikum erlangte einen immer größeren Stellenwert.

Vieles hat sich in den Jahren geändert, 1987 zog das Filmforum zusammen mit der Kleinkunstbühne „Neues Theater“ in das ehemalige Kino in der Emmerich-Josef-Straße und verfügte endlich über einen richtigen Kinosaal und Kinosessel, „die beim Aufstehen nach hinten wegklappen“, wie wir damals schrieben. Der Saal stand uns allein zur Verfügung und konnte täglich genutzt werden.

Das Programm des Filmforums ist – auch durch die digitale „Revolution“ – aktueller geworden, Filme aus dem Arthausbereich in Originalfassung mit deutschen Untertiteln werden zum Teil auch als Erstaufführungen oder kurz nach dem Start gezeigt.

Aber auch das Publikum hat sich verändert und wir mit ihm. Geblieben ist der Kollektivgedanke, nach wie vor sind alle Mitarbeiter/innen des Filmforums an der Programmerstellung, an der technischen Durchführung und an der Präsentation des Programms vor dem Publikum beteiligt. Und auch die Idee, Filme in ihrem inhaltlichen, formalen oder gesellschaftlichen Zusammenhang zu zeigen ist geblieben.

Immer noch werden auch neue Filme möglichst mit anderen Filmen aus der Filmgeschichte oder aus verschiedenen Teilen der Welt miteinander kombiniert, um dem Publikum die Möglichkeit zu bieten, Vergleiche anzustellen, filmgeschichtliche Entwicklungen nachzuvollziehen oder politische Fragen zu reflektieren. Und immer noch ist das Filmforum Höchst als Teil der Volkshochschule Frankfurt ein 100 prozentiges kommunales Kino.

40 Jahre Filmforum Höchst bedeuten auch eine feste Verankerung im Frankfurter Westen, in dem das Filmforum jahrelang das einzige Kino war, nachdem das Kino im Neuen Theater Höchst geschlossen wurde.

Jubiläumsfeier am 19. September 2015

Am 19. September feierten wir das Jubiläum mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Film- und Kinoszene Hessens, mit unserem Publikum, mit unseren vielen Partnern und Partnerinnen, Unterstützern und Unterstützerinnen, mit unserem Förderverein „Aufblende“ und mit unserem potentiellen Publikum.

Wir luden zu einem Umtrunk und der Aufführung von Jacques Tatis Film „Jour de Fête“ ein. Der Film wurde zweimal aufgeführt, einmal als HD-Projektion und einmal als 16mm Kopie – so wie in den Filmclubs der 1960er Jahre. 

Kontakt

Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46a, 65929 Frankfurt a.M./Höchst
www.filmforum-höchst.de