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Schwarze Geschichte sichtbar machen

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Der Black History Month (1. Feb. – 1. März) nimmt die Geschichte, Kultur und Errungenschaften von Schwarzen Menschen in den Blick. Denn oft schmückten sich Weiße Menschen mit den Errungenschaften Schwarzer, drängten die wahren Erfinder an den Rand. Das Motto des diesjährigen Black History Month ist „African Americans and the Arts“ – und die Volkshochschule Frankfurt ist mit dabei.

In Kooperation mit zwei renommierten Partnern, dem Weltkulturen Museum und dem Museum MMK für moderne Kunst bietet die VHS zwei spannende Workshops an: Ein Workshop, der die Museumssammlung mit Kolonialgeschichte des Weltkulturen Museums beleuchtet und ein Linolschnitt-Workshop zur US-amerikanisch-mexikanischen Künstlerin Elizabeth Catlett. Beide Angebote sind kostenfrei.

„Die VHS steht für Respekt und Teilhabe. Deshalb haben wir uns bewusst für ‚Frankfurt feiert Vielfalt‘ als Schwerpunktthema für die erste Jahreshälfte entschieden. Doch ohne Verstehen kein Miteinander. Das macht den ‚Black History Month‘ so wertvoll. Er ermutigt zum Perspektivwechsel. Die Errungenschaften Schwarzer Menschen erhalten so die ihnen zustehende Aufmerksamkeit. Zugleich wirft er ein Licht auf die Geschichte kultureller Ausbeutung, die bis heute nachwirkt“, sagt Danijel Dejanović, Direktor der Volkshochschule Frankfurt. „Die Kooperation mit dem Weltkulturen Museum und dem Museum MMK für moderne Kunst ermöglicht es uns, gemeinsam einen Kreativraum zu schaffen, der uns einen tieferen Einblick in die Vielfalt der afrikanischen und afroamerikanischen Kunst ermöglicht. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für kulturelle Bildung und Sensibilisierung.“

Der Workshop zur Sammlung des Weltkulturen Museums unter dem Thema „Herkunft und Erwerb von Objekten vom afrikanischen Kontinent – Was macht das hier?“ mit Julia Albrecht und Stephanie Endter lädt ein, sich kritisch mit den Herkunfts- und Erwerbsgeschichten einzelner Objekte auseinanderzusetzen, die mit der deutschen Kolonialgeschichte verflochten sind. Der Workshop beleuchtet Fragen der Provenienz und Restitution und eröffnet Raum für eine vertiefte Diskussion. Ein Highlight ist der Besuch des Depots des Weltkulturen Museums, in dem die Sammlung vom afrikanischen Kontinent aufbewahrt wird, und ein Gespräch mit der verantwortlichen Kustodin, Julia Friedel.

„Rückgaben und Repatriierung bedeuten Dekolonisierung, es entstehen Beziehungen und Wissen wird geteilt“, sagt Dr. Mona Suhrbier, kommissarische Leitung des Weltkulturen Museums.
 

Treffpunkt: Weltkulturen Museum, 13. Februar, 17.00 Uhr. Infos und Anmeldung hier, über das Servicetelefon unter 069/212-71501 oder per E-Mail mit Angabe der Kursnummer 0108-30 an vhs@frankfurt.de.


Das zweite Highlight ist der schon jetzt ausgebuchte Linolschnitt-Workshop mit Jackie Youn und Isabel Monroy Moreno am 18. Februar. Er bietet die Gelegenheit, mit einfachen Mitteln eigene Linolschnitte zu gestalten. Inspiriert von der Kunst der 2012 verstorbenen US-amerikanisch-mexikanischen Künstlerin Elizabeth Catlett werden eigene Motive gestaltet. Catletts zentrales Anliegen war es, Kunst für alle zugänglich zu machen. Sie bediente sich dabei vor allem druckgrafischer Techniken wie Lithografie, Holz- und Linolschnitt.

 

Was ist der Black History Month?

Im Februar gedenken die USA schon seit 1926 der Leistungen der afrikanischen Diaspora. Die ursprünglich „Negro History Week“ genannten Feierlichkeiten gehen auf den als „Vater der Schwarzen Geschichte“ bekannten Historiker Carter G. Woodson zurück. In den 1960er und 1970er Jahren machten sich die Black Power- und Bürgerrechtsbewegung für eine Ausweitung stark – mit Erfolg. 1976 rief der damalige US-Präsident Gerald Ford offiziell den „Black History Month“ aus. Mittlerweile wird der Black History Month weltweit oft mit lokalem Fokus gefeiert. Jedes Jahr gibt es ein Schwerpunktthema, das von der Association for the Study of African American Life and History (ASALH) festgelegt wird. 2023 stand „Black Resistance“ im Mittelpunkt, in diesem Jahr dreht sich alles um „African Americans and the Arts“.


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