Keine Kurse.
Die Bismarcksche Sozialgesetzgebung hat nicht verhindert, dass sich der Spalt zwischen Arbeiterklasse und Bürgertum vergrößert. Mit der Idee einer Bildungsinstitution speziell für Arbeiter versuchen liberale Mitglieder des Frankfurter Magistrats die Kluft zu überwinden und schließen sich mit Repräsentanten der Arbeiterbewegung und ehrenamtlich tätigen Wissenschaftlern als „Comité zur Veranstaltung unentgeltlicher volksthümlicher Vorträge“ zusammen. Als Unterstützer für ihre Idee und deren Bewerbung gewinnen sie im November 1890 das Freie Deutsche Hochstift, müssen sich aber verpflichten, „daß bei den Vorträgen jede Parteipolitik ausgeschlossen bleibt“.
Als „Ausschuß für Volksvorlesungen“ (AfV) ruft das Comité zum Besuch des ersten Vortrags auf. Die Veranstaltung am 16. Januar 1891 in der Frankfurter Stadthalle ist ein voller Erfolg. Sie wird von etwa 700 Personen besucht.
Vortragsserien zu unterschiedlichen Themenfelder prosperieren fortan – durch Mitglieder der Arbeiterschaft im AfV fassen die Arbeiter Vertrauen und nutzen das neue Angebot rege.
Erster Lehrplan nach dem Krieg, 1946