Keine Kurse.
1970 stirbt der langjährige Leiter Carl Tesch. Auch wenn der Verlust schmerzt, sein Nachlass und seine Dokumentationen interessieren wenig. Viel Material aus der Geschichte des Frankfurter Bund für Volksbildung (FBfV) wird vernichtet. Man will Anderes, Neues, und sich von Althergebrachtem frei machen. Der Traum von einem modernen Hochhaus für die Volksbildung geht allerdings nicht in Erfüllung.
Marxistische Theorie ist in dieser Zeit ein faszinierendes Reizthema, viele VHS-Kurse haben sie zum Thema, und auch am TAT studiert das Ensemble fleißig den Marxismus. Ziel ist ein Modelltheater mit kollektiver Leitung. Der als schwierig und launisch bekannte Rainer Werner Fassbinder wird im Herbst 1974 Leiter. Das finanziell angeschlagene TAT bringt er zwar wieder erfolgreich in die Schlagzeilen, seine Arbeits- und Lebensweise ist der FBfV-Verwaltung aber suspekt. Sein eigenes Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ kann er wegen Antisemitismusvorwürfen nicht zur Aufführung bringen. Er kündigt selbst beim FBfV, der anschließend versucht, dem TAT ein neues Image zu geben.
Bis 1975 entstehen an der VHS 13 Frauen-Foren in sieben Stadtteilen und ein weiteres in der Justizvollzugsanstalt Preungesheim.